Nachdem ich in den letzten Wochen in mehreren Foren Diskussionen über die Vor- und Nachteile verfolgt habe nutze ich das als ersten Eintrag in meinem Techblog.
Ein Fingerprint an der Haustüre ist mehr als eine technische Spielerei, dieser bietet viele Vorteile und zusätzlichen Komfort. Viele moderne Haustüren haben aussen keinen Drücker, d.h. wenn diese ins Schloß fallen sind sie zu und man braucht einen Schlüssel zum Aufsperren. Dank des Fingerprints müssen Sie den Haustürschlüssel eigentlich (fast) nicht mehr mitnehmen, denn Ihren Finger haben Sie hoffentlich immer dabei. In der richtigen Ausführung bietet ein Fingerprint in Kombination mit einem Motorschloss aber noch viele weitere Vorteile. Das reicht zeitgesteuerten Zutrittsberechtigungen über Fernöffnung bis hin zur Überwachung in welchem Zustand sich die Türe befindet. Außerdem können Schlüssel nie wieder verloren gehen.
Grundsätzlich gibt es verschiedene Ansätze, etwa über die Art der Verriegelung der Türe:
Auch beim Fingerprint selbst gibt es verschiedene Ansätze:
Natürlich stellt sich hier die Frage wie sicher ist das Ganze? Grundsätzlich hängt das von der richtigen Konfiguration ab, denn hier gibt es billige Geräte bei denen Scanner und Controller in einem Gerät sind. Von solchen Geräten ist unbedingt abzuraten, denn reicht ein einfaches Überbrücken des Kontakts zur Öffnung der Türe. Aus diesem Grund muss ein vernünftiges System aus einer Ausseneinheit und einem innenliegenden Controller bestehen, damit ist diese relativ gut geschützt vor Manipulation. Die Verbindung zwischen Außen und Innen erfolgt meist über eine Schnittstelle im Wiegand oder RS485 Format.
Hier habe ich in den letzten Wochen über viele teils utopische und skurile Einbruchsszenarien gelesen, diese gingen vom Mitschneiden der Daten zwischen Controller und Scanner bis hin zu Brute-Force-Attacken oder manipulierte Außeneinheiten. Theoretisch sind das alles mögliche Angriffszenarien, ebenso wie ein Hacken des WLANs oder des Bussystems. Doch praktisch wird sich der Aufwand für ein normales Einfamilienhaus hier nicht lohnen, weil dafür neben High-Tech-Equipment auch einiges an Zeit notwendig ist, und die meisten Einbrecher bevorzugen eher den Weg über die Terrasse oder das Fenster, weil hierfür meist nur ein paar Minuten notwendig sind.
Erfahrungsbericht Sebury F2-2 Fingerprint mit dem i-key-Controller
Der Sebury F2-2 Fingerprint bietet neben dem Fingerprint auch die Möglichgeit RFID-Chips als Schlüssel einzusetzen, was vor allem bei Kindern sehr praktisch sein kann. Auch wenn das Gerät ohne Controller eingesetzt werden kann sollte man von dieser Lösung Abstand nehmen, denn diese Lösung kann durch einfaches Öffnen manipuliert werden. Die Verbindung zwischen dem Fingerprint und dem Controller erfolgt über ein mehrpoliges Datenkabel mit Hilfe einer Wiegand26-Schnittstelle.
Die Erkennung funktioniert sehr gut, auch die Verwaltung der Berechtigungen funktioniert sehr zuverlässig mit Hilfe der mitgelieferten Software und durch das Zutrittsprotokoll kann man jederzeit feststellen, wann die Türe doch wen geöffnet worden ist. Somit bietet diese Lösung eine etwas günstigere Lösung zum verbreiteten System von ekey.
Allerdings gibt es auch ein paar störende Kleinigkeiten, die ganz schön Nerven:
Daher versuchen wir einerseits jetzt einen günstigen aber leistungsfähigen Controller auf Basis des Raspberry Pi zu entwickeln, mal sehen wie das ausgeht.
Als Alternative für den Sebury F2-2 gibt es auch noch ein ähnliches Modell von Granding, eventuell bietet dieses eine bessere Basisfunktionalität.